04-03: «Wilfried Bührer, was kann ein Kirchenratspräsident für den Gemeindebau tun?»
«Es ist schon mal was, wenn der Kirchenrat den Gemeindebau nicht verhindert», antwortet der ehemalige Kirchenratspräsident des Kantons Thurgau auf die Frage, inwiefern die Kantonalkirche etwas zur Entwicklung der lokalen Kirchgemeinden beitragen kann. «Man muss den Leuten etwas zutrauen und sie ein Stück weit machen lassen», rät Wilfried Bührer. Daneben könne eine Kantonalkirche aber auch da und dort ein «Schüpfli» geben: Im Thurgau werden beispielsweise Kirchgemeinden finanziell unterstützt, die TDS-Studierende anstellen. Oft seien es diese niederprozentigen Diakoniestellen, welche Gemeindeentwicklung ermöglichen, da Pfarrpersonen meist mit dem Alltagsgeschäft ausgelastet seien. Zudem hat die Thurgauer Kantonalkirche eine Beratungsstelle für Innovation geschaffen.
Auch wenn die ländliche Bevölkerung die Kirche im Dorf wertschätzt, gehen auch hier die Mitgliederzahlen zurück. «Wie nutzt ihr die Zeit, in der die Finanzen noch stabil sind?», möchte Anna von Wilfried Bührer wissen. «Fördervereine aufbauen» ist (wieder einmal) das zukunftsweisende Stichwort. «Es gibt bei uns ländliche Gemeinden, die schon seit Jahren eine 60-Prozent-Jugendarbeitsstelle nur über Spenden finanzieren.»
Neben seiner Rolle als Kirchenrat war Wilfried Bührer auch als Gemeindepfarrer tätig. Als solcher nennt er zwei wichtige Ansätze für den Gemeindebau: Am Sonntag sollte mehr gefeiert werden als gepredigt, und Angestellte sollten mehr coachen als selbst Dinge umzusetzen.
Hoffnung für die Kirche hat er deshalb, weil Jesus nie versprochen hat, dass es einfach wäre, ihm nachzufolgen. Herausforderungen seien zu erwarten – deshalb könne man ihnen mit einer gewissen Gelassenheit begegnen.
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Erwähnte Ressourcen: • - -- Episode mit Christine Reibenschuh • - -- Episode mit Michael Herbst
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